Menschenzaun für größeren Pausenhof

Die „Pausenhof-Problematik“ war in den letzten Wochen das Hauptthema, das vor, nach oder im Unterricht unter Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrerinnen und Lehrern diskutiert wurde. 

Die Geschichte dieses Themas reicht schon einige Jahre zurück. Vor kurzem sollte nun in einer Gemeinderatssitzung über die Zukunft des Pausenhofs entschieden werden. Das Ergebnis dieser Sitzung verbreitete sich schon vor dem nächsten Schultag wie ein Lauffeuer über Chatgruppen auch unter jenen Schülerinnen und Schüler, die nicht bei der Sitzung dabei waren. Es löste Enttäuschung unter denen aus, die auf einen Pausenhof gehofft hatten, auf dem in der Pause Ballspiele gespielt werden können und Frustration bei denen, die sich mit Argumenten und Präsenz bei der entsprechenden Sitzung für den größeren Pausenhof eingesetzt hatten. 

Doch die Schulgemeinschaft will noch nicht aufgeben. Natürlich gehören Mehrheitsentscheidungen und deren Anerkennung auch in der Gemeindepolitik zur Demokratie. Doch genauso gibt es in einer Demokratie die Möglichkeit des Protests, um Unzufriedenheit auszudrücken. Von dieser Möglichkeit machten die Schülerinnen und Schüler von Montag bis Mittwoch Gebrauch. Jeweils eine oder zwei Klassenstufen und Freiwillige aus anderen Klassen bildeten einen Menschenzaun um den Pausenhof, der den Zugang auf die Talstraße versperrte. Er sollte die Situation symbolisieren, wie sie mit einem eingezäunten Pausenhof dieser Größe entstünde. Die Aktion zeigte, dass auf dem Pausenhof zwar alle Schülerinnen und Schüler stehen könnten, aber unmöglich spielen. Denn ein echter Zaun würde bedeuten, dass auch diejenigen, die ihn an diesen Tagen bildeten, innerhalb des Zauns stünden.

Die Hoffnung die hinter dieser Aktion steckt, ist Aufmerksamkeit zu erregen und zu demonstrieren, dass ein so kleiner Pausenhof kaum Bewegung in den Pausen ermöglicht und so vielleicht doch noch eine Chance auf einen größeren Pausenhof durch teilweise Sperrung der Talstraße zu erhalten. Doch auch wenn dies nicht funktionieren sollte ist es schön, dass sich ein so großer Teil der Schülerschaft hartnäckig und demokratisch für ihre Interessen einsetzt.