Texanische Autorin zu Besuch in Schönau

Am neunten Mai hatte das Gymnasium Schönau die Freude, eine waschechte US-amerikanische Autorin willkommen zu heißen. Patti Lacy begann im Alter von 40 Jahren mit dem Schreiben und verfasste schon acht Bücher, wobei sich ihre Werke rund um persönliche Entwicklung und wahre Straftaten drehen. Bei ihrem Besuch am Gymnasium bekamen einige Klassen einen Einblick in das Leben der Schriftstellerin sowie einen Eindruck von den USA. Bei den Fragerunden hatte Lacy kein Problem, ihre eigene Meinung klar darzustellen, insbesondere bei politischen Fragen. Die Waffen-Gesetze in ihrem Heimatland empfindet die Texanerin als äußerst niveaulos, obwohl sie selbst zuvor eine Waffe besaß. Diese hatte sie sich für ihren persönlichen Schutz angeschafft, da sie sich in der Dunkelheit in gefährlichen Vierteln aufhalten musste aufgrund ihres Arbeitsplatzes. Hierbei war die Pistole nie mehr als eine Armlänge von ihr entfernt. Nachdem die Autorin Kinder zur Welt gebracht hatte, entschied sie sich, zum Schutz ihrer Familie, ihre Waffe abzuschaffen.

Neben politischen Fragen zeigten einige Schüler*innen großes Interesse an den Schreibvorgängen von Patti Lacy. Ihr erstes Buch entstand durch eine Frage von einer engen Freundin: „Was ist deine erste Erinnerung?“ Diese Frage beeinflusst ihr Schreiben bis heute und sie bemüht sich, die Lebensgeschichten von anderen Leuten so gut wie möglich in Büchern wiederzugeben. Hierbei verwendet sie Fakten und bekommt teilweise originale Polizeiberichte zur Verfügung gestellt. Auf die Frage, wie sie mit Kritik der Leserschaft umgeht, antwortete die US-Amerikanerin lachend, dass sie diese unter keinen Umständen mag und nur sehr selten liest. Mit einem Grinsen im Gesicht gestand sie, dass sie ihre eigenen Bücher ebenfalls nicht durchliest, nachdem sie diese verfasst hat, da sie immer etwas zum Kritisieren findet. Andere Bücher liest sie jedoch mit Freude. Das Buch „Caste“ von Isabel Wilkerson hält einen besonderen Platz in ihrem Herzen, genauso wie der Film „LA Crash“, welcher ein paar Monate zuvor im Englisch Leistungskurs der elften Klasse geschaut und besprochen wurde. Beide behandeln die Probleme der USA, wodurch man zweifellos sieht, dass ihr Interesse bei nicht fiktiven, ernstzunehmenden Themen liegt. 

Natürlich erfreute sich die Autorin auch an „lockeren“ Fragen. So wollte ein Schüler wissen, was ihr liebster Staat in den USA ist. Daraufhin erzählte Lacy, dass sie bereits in mehr als fünf Staaten gewohnt hat. Einer der schönsten Orte ist laut ihr Colorado. Außerhalb der Staaten bewundert sie Irland und schwärmte bei ihrem Besuch immer wieder davon. Tatsächlich handelt ihr beliebtestes Buch „An Irishwoman’s Tale“, wie im Titel verraten, von einer irischen Frau. 

Ob politisch, persönlich oder einfach nur scherzhaft, Patti Lacy beantwortete mit ihrer offenen, munteren Art jede Frage der Schüler*innen mit Enthusiasmus und nahm sie mit in ihre Welt. Die meisten verließen den Unterricht an diesem Tag mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einer Geschichte zum Weitererzählen.